Interview mit Karl Hacker, Gründer und Geschäftsführer von TOPF&DECKEL Personalberatung
Heute erzählt uns Karl, wie er eigentlich zusammen mit ONFOS auf die Idee kam, seine Idee zu verwirklichen und wie sein Leben sich deshalb verändert hat. Seit geraumer Zeit arbeitete Karl auf den Launch der Marke TOPF&DECKEL Personalberatung hin, die im September an den Markt ging. Der Spagat zwischen seinem Unternehmen und seiner Familie erfordert Willensstärke und eine gute Organisation. Wie er das alles unter einen Hut bringt? Vielleicht bringen seine Antworten ein bisschen Licht ins Dunkle.
Wie kam es dazu, Deine Idee zu verwirklichen?
Ich wollte meine eigene Idee und das dazu entwickelte Konzept einfach auf einer „grünen Wiese“ aufbauen. Ich habe in den letzten Jahren viele Ansätze gesehen, die immer nur einen Teil der Anforderungen und Herausforderungen der Branche abgedeckt haben. Durch die partiellen Ansätze ist die Idee eines ganzheitlichen Ansatzes zusammen mit ONFOS entstanden.
Ich wollte und will das Problem lösen und das lässt sich nur umsetzen, wenn man von ganz vorne beginnt. Wie ein Gemälde, das auf einer weißen Leinwand entsteht.
Wie hat Dein Umfeld auf Dein Vorhaben, ein Unternehmen zu gründen, reagiert?
Ich muss sagen, dass durchweg alle sehr positiv und unterstützend reagiert haben. Es kamen immer wieder von allen Seiten kritische Rückfragen. Aber für die war ich sehr dankbar. Denn das hat mir geholfen, die Idee mit dem Team weiterzuentwickeln.
Was magst Du am Gründerleben, was nicht?
Das ist zweimal die gleiche Antwort. Ich mag die Verschmelzung von Privatleben und Berufsleben. Dabei eröffnen sich so viele Möglichkeiten. Vor allem die Flexibilität, die ich dabei habe, mag ich sehr.
Allerdings birgt diese Enge zwischen Privatem und Beruf auch viele Risiken. Man ist nie richtig privat. Das Handy ist immer an und die Gesprächsthemen sind daheim auch oft beruflicher Natur. Es gibt bei mir auch meistens kein ganz freies Wochenende.
Was ich aber besonders am Gründerleben mag ist, dass man für seine eigenen Ideen lebt und dafür viel mehr als 100% gibt. Das bedeutet einfach sich selbst hinten anzustellen.
Was ist Dein Persönliches „Warum“, das Dich durch dunkle Momente trägt?
Ich bin und war auch schon immer ein sehr optimistischer und positiv eingestellter Mensch. Und ich habe seit jeher ein ausgeprägtes Kämpferherz. Lässt sich möglicherweise auf meine Zeit im Leistungssport zurückführen.
Aber eigentlich sind es faktisch zwei Sachen, die mich durch dunkle Momente tragen. Zum einen ist es der Glaube an die Idee und dass diese Lösung eine sehr gute Lösung ist, die es auch verdient hat, gesehen zu werden und erfolgreich zu werden. An zweiter Stelle ist es meine Familie, die mir Rückhalt gibt und für die ich das Ganze auch machen möchte.
Gründen ist der „Mut zur Unsicherheit“. Kannst Du das bestätigen und woher nimmst Du diesen Mut?
Mut liegt vielen Leuten inne. Mutig sein bedeutet nicht nur eine Entscheidung zu treffen, sondern auch eine Entscheidung nicht zu treffen – was wiederum eine Entscheidung ist. Ich hab mich entschieden, einen neuen Weg zugehen.
„Viele Wege führen nach Rom“ – impliziert, dass Jemand den ersten Schritt gemacht hat und ein sicherer Pfad entstanden ist. Und irgendwann hat ein anderer den Weg verlassen und einen sichereren, schnelleren Weg gefunden. Dieses Lernen aus der Vergangenheit ebnet Wege für eine neue Zukunft.
„Panta rhei – Alles fließt“. Es bewegt sich sowieso immer alles weiter. Es gibt keinen Stillstand. Also sollte man den Mut zur Veränderung haben.
Wie schaffst Du die Balance zwischen Gründeralltag und Familie? Hast Du Deiner Meinung nach eine ausgeglichene Work-Life-Balance?
Ehrlich gesagt nein. Ganz anders als ein durchschnittlicher Arbeitnehmer. Meine Work-Life-Balance beschränkt sich auf die Momente mit meiner Familie. Das nutze ich dann schon intensiv und nehme es ganz deutlich wahr und schätze es sehr. Meine Aufgabe für die Zukunft ist aber eine gesündere Work-Life-Balance mit mehr Achtsamkeit und einem besseren Zeitmanagement.
Hast Du einen Tipp für diejenigen, die gerne gründen wollen?
Man kann nicht selbst alles sehr gut können. Es ist wichtig ebenfalls komplementäre Partner zu haben. Man brauch Experten für jeden Bereich. So kann man einen ganzheitlichen Austausch aufrechterhalten und die Ideen in alle Richtungen weiterentwickeln.
Außerdem ist es in meinen Augen ganz wichtig, einen festen Anker als Rückzugsmöglichkeit und Energielieferant zu haben.
Zuletzt empfehle ich, nicht jede einzelne Sache bis zum Perfektionismus fertig zu machen, sondern schnell auf die Strecke zu bringen. Es kann im Laufe des Prozesses immer weiter gearbeitet und entwickelt werden. Man muss den Fokus auf wenige wichtige Aufgaben richten.
Kathrin Hacker